Samstag, 6. Juli 2019

Sago

Sago, auch Perlsago oder Tapioka genannt, ist eine Art Stärke und wurde ursprünglich aus dem Saft der Sagopalme hergestellt https://de.wikipedia.org/wiki/Sago  Heute besteht Sago meistens aus Stärke der Maniokwurzel https://de.wikipedia.org/wiki/Tapioka In Deutschland wurde oder wird Perlsago auch aus Kartoffelstärke produziert https://de.wikipedia.org/wiki/Sagopalme


Früher war Sago ein regelmäßiger Bestandteil auch der Wiener Küche. Es finden sich Sagopuddings, Sagoaufläufe, Sagoschöberl als Suppeneinlage und einfach gekochtes Sago ebenfalls als Suppeneinlage. Sago muss man so lange kochen, bis die weißen Perlen glasig werden. Das dauert 15 bis 30 Minuten und in der Zeit sollte man beim Herd stehen, die Hitze überwachen und rühren, damit es nicht anbrennt. Das war wahrscheinlich der Grund, warum Sago mit der Zeit aus den Küchen und aus den Regalen der Supermärkte verschwunden ist: Kartoffel- oder Maisstärke bindet nach wenigen Minuten, man muss daher auch nur wenige Minuten rühren.

Stärke hat aber nicht die typischen Perlen, die beim Kochen erhalten bleiben und dazu führten, dass Tapiokaspeisen in England frog spawn (Froscheier) genannt werden.

Dieser Tage hatte ich die Idee, aus den gesammelten Beeren in meinem Garten (Himbeeren, Ribisel, noch einige wenige Stachelbeeren) Grütze zu machen. Die funktioniert auch mit Stärkemehl, aber traditionell gehört Sago hinein. Das Sago-Sackerl von ganz hinten in meinem Küchenschrank trägt ein Ablaufdatum von 2002. Es sieht zwar noch gut aus, aber für meine Gäste möchte ich lieber nichts Abgelaufenes. Also einkaufen gehen. Und Frust.

Bei Spar und Billa kein Sago. Weder bei den Backzutaten noch bei Reis, Hirse, Kartoffelknödeln usw., noch bei den Reformprodukten oder im Exotenregal. Auch die Suchmaschinen auf den Websites der jeweiligen Supermärkte fanden nichts. Nächster Versuch: denn's. Leider auch nichts. Eine Mitarbeiterin erklärte mir auf schriftliche Anfrage, dass es leider schwierig sei, Sago in Bio-Qualität zu erhalten und schlug mir diverse andere Bindemittel als Alternative vor. Ich hatte mir nun aber Sago in den Kopf gesetzt.

Duckduckgo brachte mich zu einem Post im Blog dieerdbeere https://dieerdbeere.com/sago-gruetze/ und da fand ich den wichtigen Hinweis, dass es Sago in Asialäden gibt. Tja, und im Asialaden in der Schöpfleuthnergasse (beim Schnellbahnhof Floridsdorf) fand ich nicht nur auf Anhieb ein Sackerl Perlsago im Regal, sondern Perlsago in vier verschiedenen Perlgrößen (bis erbsengroß) und in hellgrün!

Ich werde in den nächsten Wochen also viele Sagorezepte ausprobieren!

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