Samstag, 5. Januar 2019

Erdäpfel-Brot von Roggenmehl nach Seleskowitz #1250

Zutaten: 1 kg Roggenmehl, 2 KL Salz, 40 Deka mehlige Erdäpfel, 4 Deka Germ (1 Würfel), 1/2 l Milch. Mehl zum Bearbeiten.

Zubereitung: Man gibt in einen Weidling 1 kg Roggenmehl, macht eine Grube, gibt in diese 2 Kaffeelöffel Salz, 40 Deka gesottene, geriebene, oder noch besser, gebratene , passierte Erdäpfeln und rührt 4 Deka Pressgerm, in 1/2 Liter lauwarmer Milch aufgelöst, dazu (sollte zu wenig Milch sein, so kann man noch etwas nachgeben) und arbeitet dies zu einem sehr festen Teig (wie zu einem geriebenen Gerstel), worauf man ihn, zu einem Laib geformt, in ein mit Mehl gut ausgefehtes Backsimperl (Korb aus Stroh), an einem warmen Orte stehen lässt, und weiters wie das "Hausbrot" (siehe Nr. 1247) behandelt. Man dann dieses Brot auch in der Röhre backen. Es kann auch halb Roggen-, halb Weizenmehl genommen und 1 Kaffeelöffel voll Anis dazugegeben werden.

Quelle: Louise Seleskowitz: Wiener Kochbuch, 2. Aufl., Wien, 1880

Anmerkungen: Mit "wie das Hausbrot behandeln" ist folgendes gemeint: Das gegangene Brot aus dem Simperl auf ein bemehltes Einschußbrett stürzen, die Oberfläche des Brotlaibes mit Wasser benetzen (Hand oder Pinsel) und das Brot in den heißen Backofen einschießen. Wer einen normalen Haushaltsbackofen besitzt, stürzt das gegangene Brot auf ein Backblech und schiebt es mit dem Blech in den Ofen.

Backtemperatur und Zeit: muss ich erst ausprobieren! Geschätzt: Bei 220 Grad einschieben, nach 15-20 Minuten Temperatur reduzieren auf 175 Grad, insgesamt 45-50 Minuten Backzeit.

Brotsimperl bestehen heute meistens aus Peddigrohr. Man kann das Brot aber auch in einer Kastenform backen.

Halbe Menge: 1/2 kg Roggenmehl, 1 KL Salz, 20 Deka mehlinge Erdäpfel, 2 Deka Germ, 1/4 l Milch.

Update vor der Veröffentlichung: Beim ersten Nachbackversuch ist das Brot recht trocken und fest geworden. Ich habe die Angabe "zu einem sehr festen Teig" offenbar zu korrekt befolgt. Der Geschmack war aber gut und spricht für weitere Versuche, sobald es wieder abgelagerte Erdäpfel gibt. 

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