Samstag, 3. November 2018

Schoko Petit Fours mit Sauerkirschen

Zutaten: Für den Teig: 3 Eier, 50 g Zucker, 1 kl. Prise Salz, 60 g Mehl, 20 g Speisestärke, 20 g Kakaopulver. Für die Schokoladenglasur: 75 g Schlagobers, 50 g Kristallzucker, 20 g Butter, 100 g Zartbitterschokolade. Außerdem: 150 g Sauerkirschmarmelade, 2-3 EL Kirschgeist, eingelegte Sauerkirschen (Weichseln), ersatzweise Kompottfrüchte aus dem Glas oder Amarenakirschen.

Zubereitung: Eier und Zucker schaumig schlagen (ca. 5 Minuten), Mehl, Stärke, Kakao und Salz mischen und auf den Eischaum sieben, unterheben. In einer mit Backtrennpapier ausgelegten Form (15 x 15 cm) [1] bei 180 Grad 20-25 Minuten backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Die Marmelade aufkochen lassen. Das Bisquit horizontal zweimal durchschneiden. Jeden Boden mit Kirschgeist beträufeln, mit etwas Marmelade bestreichen. Böden aufeinandersetzen, restliche Marmelade beiseitestellen.

Für den Überzug Schlagobers und Zucker aufkochen, Butter und Schokolade stückchenweise darin schmelzen. Abkühlen lassen. [3]

Bisquit in 16 Würfel schneiden, auf ein Gitter setzen. Dickflüssige Schokoladenglasur darübergießen. Sauerkirschmarmelade noch einmal erhitzen, Abgetropfte Kirschen darin wenden und je eine Kirsche auf die Würfel setzen. Mindestens 45 Minuten kalt stellen.

Quelle: Für Sie, Nr. 2 (Dezember) 2014


Anmerkungen: Für dieses Petits Fours muss man vorplanen und vorarbeiten und im Juli daran denken, Sauerkirschen einzulegen und einzukochen. Denn weder eingelegte Sauerkirschen noch Sauerkirschmarmelade (am besten passiert) bekommt man in jedem Supermarkt. Mit Glück kennt man einen Branntweiner, der Nüsse, Weichseln und andere Früchte noch selbst in Rum oder Korn ansetzt und offen verkauft. Oder man findet in einer feinen Konfiserie im Schokolade gehüllte Weichseln (zu entsprechendem Preis). Wer noch mehr Glück hat, wirft einen Blick in die hinteren Ecken eines verstaubten Fensterkastls [2] und findet da ein längst vergessenes Glas, in dem tatsächlich (in Amaretto) eingelegte Weichseln schlummern.


Vor dem Öffnen gründlich abwischen, damit kein Staub im Glas landet! Wie hier versprochen https://wienerkueche.blogspot.com/2014/06/weichseln-in-amaretto.html halten sie sich jahrelang, wenn sie nicht aufgegessen wurden.

[1] Das Bisquit kann man einfacher auch wie für eine Roulade flach auf dem mit Backtrennpapier belegten Blech backen (Papierränder auf passende Größe falten). Das erspart erstens den Kauf einer speziellen Form in genau 15 x 15 cm und zweitens das horizontale Durchschneiden, das in so geringen Abständen nur schwer gelingt.
Zum Beschweren verwende ich hier eine mit Wasser gefüllte Eiscremeverpackung, die zufällig genau die passende Größe hatte. Nächstes Mal werde ich versuchen, die Bisquitmasse noch dünner auf dem Blech zu verstreichen, damit die Petit Fours nicht so hoch werden (hier ca. 3,5 cm) und ich sie kleiner schneiden kann.

Schiefe Türme ;-)

[2] Für Nichtwiener_innen und Nachgeborene: Ein Fensterkastl ist ein halbhoher Einbauschrank unterhalb des Küchenfensters. Es hat eine mit Fliegengitter geschützte Lüftungsöffnung nach außen und ist so in die Fensterwand eingepasst, dass die Außenmauer an dieser Stelle dünner ist, also eine geplante Kältebrücke. Als Kühlschränke noch nicht so weit verbreitet waren wie heute, konnte man im Fensterkastl Lebensmittel frisch halten.

[3] Im Originalrezept steht Puderzucker, also feinster Zucker für Glasuren (hier Staubzucker genannt). Der löst sich leicht auf, hat aber den Nachteil, dass er beim Aufkochen schäumt und dass der Schaum dann auf der Glasur schwimmt. Ich werde beim nächsten Mal also Kristallzucker nehmen und wahrscheinlich auch die Butter weglassen, dafür etwas mehr Schlagobers nehmen. Die Schokoladeglasur bleibt weich - angenehm zu essen, aber klebt an den Fingern und sonst überall.

1 Kommentar:

  1. eine freude dieses rezept zu lesen,
    und schon ein genuss,allein bei der vorstellung,
    davon zu naschen!

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