Mittwoch, 12. Dezember 2018

Achtstrangzopf

Eine Freundin hat gestern erwähnt, dass ihre Mutter ihre legendären Adventstriezel als Achtstrangzopf geflochten hat. Musste ich ausprobieren!

Frisch aus dem Ofen!


Die Entstehung:

2 Vierergruppen


Den äußerst linken Strang nach rechts oben legen

Den äußerst rechten Strang nach links oben legen
Erste Flechtung: Der rechte obere Strang wird zum linken Innenstrang und der linke Außenstrang wird nach rechts oben gelegt:
Zweite Flechtung: Der linke obere Strang wird zum rechten Innenstrang und der rechte Außenstrang wird nach links oben gelegt:
 Erste und zweite Flechtung so lange wiederholen, bis der Teig aus ist.


Laut Anleitung legt man die Teigstränge zunächst in zwei Vierergruppen nebeneinander (siehe erstes Foto von der Entstehung). Das hat den Vorteil, dass es übersichtlich ist, aber die ersten Flechtungen werden dadurch recht locker und man muss den Anfang "irgendwie zusammenwurschteln." Besser also von Anfang an zusammendrücken.

Vor lauter Aufregung über den Achtstrangzopf habe ich zunächst darauf vergessen, ihn mit Hagelzucker zu bestreuen, also nach halber Backzeit noch einmal mit Eistrich bestrichen und bestreut. Dadurch hat der Zucker nicht so gut gehalten (Kruste war schon fest) und es sind ein paar Eiflecken sichtbar.  Man kann den Striezel natürlich wahlweise auch mit Mandelstiften oder -blättchen, Sesam, Mohn oder gar nicht bestreuen.

Tipp zum Flechten: Teig nach dem Gehen kurz zusammenkneten, eine Rolle formen, die gewünschte Anzahl von Stücke abschneiden. Wenn man dem Augenmaß nicht vertraut, abwiegen! (Bäcker haben die Wage immer am Arbeitsplatz stehen, was allerdings auch der Tatsache geschuldet ist, dass sie Ärger mit Kundschaft und Gewerbeaufsicht bekommen, wenn das eine oder andere Stück zu klein ausfällt.) Die Stücke rund schleifen und, mit einem Tuch oder Folie bedeckt, 5-10 Minuten rasten lassen. Dann zu dickeren Würsten rollen, noch einmal kurz ruhen lassen und dann erst auf die gewünschte Länge und Dicke ausrollen. Durch das Rasten entspannt sich der Teig und die Teigstränge ziehen sich nicht gleich wieder wie ein Gummiringerl zusammen. (Das gleiche gilt für ausgewalkte Germteigböden für Pizza, Flammkuchen usw.)

Das Rezept ist von hier http://wienerkueche.blogspot.com/2018/08/milchbrot-stritzel-nach-seleskowitz.html (halbe Menge, also 45 dag Mehl). Für einen Feiertagsstriezel würde sich aber auch dieses Rezept anbieten http://wienerkueche.blogspot.com/2018/03/briochestriezel-ei-und-butterreich.html Gebacken habe ich heute im holzgeheizten Ofen, das Thermometer ist schlecht abzulesen, irgendwo zwischen 180 und 200 Grad. Backzeit ca. 50 Minuten (dazwischen aber immer wieder nachschauen!) Die Flechtanleitung stammt aus dem Buch Konditorei Patisserie Bäckerei von Breiteneder et al, aus dem Trauner Verlag. Auf der Verlagswebsite findet man unter "Downloads für Schüler/innen und Lehrer/innen" weitere Flechtanleitungen. http://www.trauner.at/Downloads

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